Montag, 15. April 2013

05. und 06.04. Trekking Tour Chiang Mai


Nachdem wir im Hotel ausgecheckt und unsere Roller zurückgegeben haben, wurden wir pünktlich um 09:00 mit einem Song Taew (Pickup mit Sitzbänken auf der Ladefläche) abgeholt und zunächst noch zum Reisebüro gefahren, wo wir unsere Koffer zur Lagerung abgaben. Mitgenommen wurde nur das nötigste für 3 Tage.
Zunächst fuhren wir zu einem Markt, wo unser Guide die Zutaten für das Abendessen für uns kaufte und wir Gelegenheit hatten uns noch einmal mit Getränken bis zum Abend einzudecken.
Die nächste Station war dann ein Wasserfall, an dem wir als Mittagessen in Bananenblätter verpackten, geratenen Reis bekamen. Über dem Esstisch hatte eine Riesenspinne ihr Netz gespannt und wartete darauf von uns fotografiert zu werden. Anschließend hatten wir die Gelegenheit zum Baden. Zwischen vielen Felsen hat sich ein natürliches Schimmbecken gebildet. Um dorhin zu gelangen, mußten wir uns zwischen einigen Felsspalten hindurchzwängen und auf einigen Steinen entlangrutschen. Belohnt wurden wir mit einer Dusche von frischen Bergquellwasser.
Nach einer Stunde Pause und weiteren 10 min Fahrt begann dann unsere Wanderung. Schnell wurde klar, das wir nicht auf breiten geraden Wegen wandern würden, sonderen auf schmalen steilen Pfaden. So ging es über mehrere Stunden durch den Bergwald, an kleinen Flüssen und Wasserfällen vorbei, am Rand von Reisfeldern entlang, die zu dieser Zeit aber trocken und abgeerntet waren, bis zu einem Dorf der Karen, einem Bergvolk, das ursprünglich aus Burma stammend, in den letzten 60 Jahren nach Thailand in die Berge geflüchtet ist und nun hier als Bergbauern wirtschaftet.
Unterwegs viel auf, dass über weite Strecken der Waldboden verbrannt war. Wie uns unser Guide erklärte, brennen die Bergbewohner jedes Jahr den Waldboden ab. Zum einen bleibt so das Gesträuch klein und wenn es brennt, werden die großen Bäume nicht mit angezündet. So widersinnig es klingt, es ist eine Art Brandschutz. Zum Anderen wachsen nach dem Brand viele Pilze, die von den Bergvölkern gegessen und auf den Märkten verkauft werden.
Tatsächlich sind wir auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz auch direkt an einigen brennenden Waldstücken vorbeigekommen, wobei sich das Feuer bis über unseren Weg ausbreitete.
Im Bergdorf angekommen wurde uns unser Haus zum schlafen und essen gezeigt. Es war ein großes Holzhaus, mit mehreren Kammern, in denen wir jeweils zu zweit auf einer Bastmatte und Schlafsäcken liegen und uns mit einfachen Decken zudecken konnten. Zum Glück hatten wir ein großes Tuch dabei, das wir als Laken nutzen konnten, denn Bettwäsche gab es nicht und die Decken hatten sicher schon tausend Leute vor uns benutzt. Ein Moskitonetz war zwar auch vorhanden, aber löchrig.
Ein weiterer Raum des Hauses war die Küche, wo über einem offenen Holzfeuer in einem Wok gekocht wurde. Das Essen hat unser Guide zubereitet, 3 verschiedenen Gerichte, Dazu Ananas und Reis. War sehr lecker. Einen Abzug hatte die Küche übrigens nicht, der Rauch hat sich erst im Raum verteilt um dann durch die Fenster zu entweichen. Auf diese Weise räuchern die Dorfbewohner ihr Schweinefleisch.
Schweine sieht man unter jedem Haus. Die Häuser sind so gebaut, das sie auf stelzen stehen und das Erdgeschoß als Garage und Stall für die Schweine und Kühe genutzt wird. Die Menschen leben im ersten Obergeschoß.
Abends nach dem Essen gab es noch ein Lagerfeuer und ein älterer Mann hat uns einige Zaubertricks mit einem Faden vorgeführt und auch erklärt. Leider waren es zu viele Tricks, so dass ich am Ende keinen behalten habe.
Die versprochene Dusche nach den Wanderung gab es erst einmal nicht, da kein Wasser floss. Später gab es dann Wasser, aber die Dusche stellte sich als Hütte heraus, in der ein Loch im Boden war, was die Toilette war, und ein Großer Bottich mit Wasser, aus dem man mit einer kleinen Schüssel Wasser schöpfen konnte, um sich damit zu übergießen.
Geschlafen haben wir dann allerdings ziemlich schlecht und auch wenig, zum einen weil der Boden trotz mehrerer Schlafsäcke, die wir untergelegt hatten, doch sehr hart war, und zum anderen, weil ab 04:30 die Hähne des Dorfes ein Wettkrähen veranstaltet haben, das erst so gegen 06:00 wieder aufhörte. Man hörte auch, dass die Bewohner tatsächlich mit den Hühnern aufstehen. Kurze Zeit später wurden dann auch die Schweine gefüttert, was man an dem fröhlichen Grunzen erkennen konnte.

Weil der Fußmarsch am ersten Tag für Nadja schon so beschwerlich und kaum zu schaffen war und wir eigentlich auch nicht noch eine Nacht auf diese Weise verbringen wollten, entschieden wir uns kurzfristig, die Tour um einen Tag abzukürzen und schon am 2. Tag das Elefantenreiten und die Bambusfloßfahrt zu machen.
Zunächst mußten wir aber noch ein Stück marschieren. Zum Glück sagte unser Guide zunächst was von 10 Minuten, weil Nadja schon nicht einen Schritt mehr gehen wollte. Daraus wurden dann aber doch 2 Stunden, bevor wir zu einem Wasserfall kamen und von dort mit einem Pickup abgeholt wurden nachdem wir auch hier noch einmal ausgiebig im frischen Bergwasser geduscht hatten. Zum Baden war das Wasser leider zu flach..
Weiter ging es zunächst zu einem Elefantencamp, wo wir einen Rundritt von einer Stunde machten. Anschließend gab es Mittag (Pad Thai) und wir fuhren weiter zum Floßfahren.
Mit dem Bambusfloß ging es immer zu zweit plus Steuermann einen flachen schnell fließenden Fluß hinab. Der Fluß mit Floßfahrt und vielen Piknickplätzen an den Ufern ist auch ein beliebter Ausflugsort für die Thais. Die vorbeifahrenden Floße werden vergnüglich mit Wasser bespritzt, eine echte Gaudi...
Unterwegs haben wir im Fluß einen Thai aufgelesen, der offensichtlich in einer  Stromstelle vom Flos gefallen war. Wenig später haben wir ihn bei seiner Gruppe abgeliefert und er hat sich mit einem Bier bedankt.

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